ASG 32 El

Der 20m-Doppelsitzer mit der umweltfreundlichen Elektro-Heimkehrhilfe!

ASG 32 El

Der 20m-Doppelsitzer ASG 32 El mit Hilfsmotor ist das erste Flugzeug von Alexander Schleicher, das mit einem Elektroantrieb ausgerüstet ist. Dieses Antriebskonzept wurde im Rahmen von „Hessen ModellProjekte“ aus Mitteln der Landes-Offensive zur Entwicklung Wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz (LOEWE) gefördert.

DruckFür die Entwicklung bildete man unter der Federführung der Firma Schleicher ein Konsortium mit der Universität Kassel, der Dualen Hochschule Baden Württemberg in Mosbach sowie mit Unternehmen, die sich auf anspruchsvolle Batterielösungen spezialisiert haben. Propeller und Bediengerät entstanden ebenfalls in Zusammenarbeit mit Spezialfirmen.

100 km Reichweite

Ein Synchronmotor mit einer Leistung von 34 PS (25 kW) wird versorgt von Lithium-Ionen-Zellen, die in einem Batterieblock allein im Motorkasten des Rumpfes untergebracht sind. Bei 20 Minuten Laufzeit unter Volllast mit einem Steigen von 1,3 m/s ergibt das im Sägezahnflug eine Reichweite von 100 km – und das doppelsitzig besetzt.

Der Vorteil des Elektroantriebs ist, dass das Steigen auch in größerer Höhe nicht spürbar abnimmt. Natürlich ist auch die Geräuschentwicklung sowohl nach außen als auch im Cockpit viel geringer als man es von Verbrennungsmotoren kennt. Besonders am Boden geht die Geräuschentwicklung der in niedriger Höhe mit Motorkraft fliegenden ASG 32 El quasi im Umgebungsgeräusch unter.

Einfaches Bedienkonzept

Die Bedienung des Triebwerks ist dabei denkbar einfach. Ein Steuergerät im Instrumentenbrett gibt Auskunft über alle wichtigen Parameter wie Ladestand des Akkus, Drehzahl und Temperaturen.

Im Motorbedienteil vor dem Steuerknüppel ist anstelle eines Gashebels der Regulierhebel für die Drehzahl untergebracht. Durch Bewegen zur ersten Raste fährt das Triebwerk aus. Wird der Hebel weiter nach oben bewegt, startet der Elektromotor und die gewünschte Drehzahl kann eingestellt werden.

Ein-Hebel-Bedienung

Ein Zurückziehen des Regulierhebels stellt den Elektromotor ab. Das Abbremsen und Senkrechtstellen des Propellers sowie das Einfahren der gesamten Antriebseinheit erfolgt vollautomatisch.

Sicherheit am Boden und in der Luft

Mit der sehr einfachen Bedienung bietet der Elektroantrieb einen enormen Sicherheitsgewinn im Betrieb – Pilotenfehler beim Anlassen, insbesondere in Stress-Situationen, werden minimiert.

Gleichzeitig zeigen diverse Vorfälle in den Bereichen Elektromobilität und Consumer Electronics, dass dem Thema Sicherheit der Lithium-Batterien eine gehörige Portion Aufmerksamkeit bei Entwurf und Erprobung gehört.

Kernstück des Sicherheitskonzeptes unserer Batterie ist das sog. Battery-Management-System, kurz BMS. Das BMS überwacht Spannungen, Temperaturen und Ströme in der Batterie und schaltet bei Über- oder Unterschreitung von Grenzwerten die Batterie ab. Das heißt, ein Tiefentladen, Überladen oder Überhitzen der Batterie durch Fehlbedienung ist nicht möglich. Weiterhin besteht unsere Batterie aus sehr vielen Rundzellen, welche über spezielle Zellverbinder miteinander verbunden sind. Im Fall eines Fehlers, wie z.B. einem mechanischen Kurzschluss, wirken diese Zellverbinder als Sicherungen, sodass etwaige Kurzschlüsse lokal begrenzt bleiben.

Schlussendlich verfügt unsere Batterie noch über eine Hauptsicherung, mit welcher sich die Batterie für Wartungsarbeiten auch nach außen stromlos schalten lässt.

Bei der Gestaltung unseres Elektroantriebs war es ein primäres Ziel, eine größtmögliche Sicherheit für den Betrieb in der Luft und am Boden zu gewährleisten. Dies konnten wir mit der einfachen Bedienung und dem gesamten Batteriekonzept bei der ASG 32 El umsetzen.

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Wir sind stolz darauf, damit für die ASG 32 eine umweltfreundliche, komfortable und leistungsstarke Heimkehrhilfe anbieten zu können. Auch die ASG 32 als reines Segelflugzeug ist serienmäßig mit einem Motorkasten ausgerüstet, damit auch ein späterer Triebwerkseinbau ohne hohe Zusatzkosten leicht möglich ist.

Als Sonderausstattung steht auch die Triebwerksbedienung im hinteren Cockpit zur Wahl.

Fotos: M. Münch

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